16.06.2021
Nachdem die Holzbau.Architektur.Reise nach Vorarlberg coronabedingt mehrmals verschoben und schließlich abgesagt werden musste, hat der Möbel- und Holzbau-Cluster die aktuellen Lockerungen genützt, um am 11. Juni einen Tag im Zeichen der Holzbau-Architektur in Linz zu verbringen. Die 18 Teilnehmer*innen aus den Bereichen Architektur, Holzbau und Bauamt erkundeten die Holzbauten der Stahlstadt und ließen sich von den besichtigten Objekten inspirieren.
Das abwechslungsreiche Programm startete am Campus der Johannes Kepler Universität Linz. Architekt Stefan Lasinger gab Einblicke zur Universitätsgeschichte und ihren Bauten. Anschließend führten die Architekten Maximilian Luger (Luger + Maul Architekten) und Peter Riepl (Riepl Riepl Architekten) über das Gelände. Die JKU präsentiert sich heute als offener, grüner Campus – dies wird durch die unterschiedlichen Holzbauten noch zusätzlich unterstrichen.
Die Vielfalt in Gestaltung, Nutzung und Bauweise beeindruckte die Teilnehmer*innen. Ob das – aufgrund des Sheddaches – lichtdurchflutete Gebäude des LIT Open Innovation Centers, die Auskragung der Kepler Hall oder das schwimmende Gebäude des Teichwerks – der Campus der Johannes Kepler Universität vereint eine Vielzahl bemerkenswerter Bauten, ein Ausflug lohnt sich für Architekturbegeisterte allemal. Ein besonderes Highlight war die Besichtigung des erst kürzlich fertiggestellten Zirkus des Wissens im Innenhof des Schloss Auhof. Die Holzkonstruktion vollendet das Ensemble rund um den großen Vorplatz und interpretiert die ehemalige Scheune auf besondere Weise. Unter dem Satteldach befindet sich ein Theater in einer Form, die ihresgleichen sucht und sich über die großen, mit Aluminium belegten Schiebetüren hin zum Platz und zum Schloss öffnet, das so zum Bühnenbild wird.
Nicht nur öffentliche Holzbau-Architektur wurde an diesem Tag besichtigt, sondern auch das Büro und Wohnhaus „Stadthaus Lederergasse“ vom Architekturbüro mia2Architekten. Architektin Sandra Gnigler und Architekt Gunar Wilhelm präsentierten den Teilnehmenden das sanierte Haus. Die beiden bezeichnen ihr Objekt als ein großes Experiment, in dem sie sich ausprobieren und selbst Hand anlegen konnten – sei es in innovativen Sanierungsmethoden, der Überholung von Balkongeländern oder dem Verbau des Aushubmaterials als Lehmstampfwand in den oberen Geschoßen. Das Gebäude wurde mit einer eleganten Aufstockung in Holzbauweise ergänzt und beheimatet neben dem Architekturbüro Wohnungen für die Kurzzeitmiete und Eigentumswohnungen in den oberen Etagen. Insgesamt besticht das Objekt durch seine Ästhetik und stilvolle Gestaltung, die Erschließung über den Innenhof sowie beeindruckende Details, was bereits mit mehreren Preisen belohnt wurde.
Bevor der Linzer Höhenrausch, der 2009 als temporärer Holzbau errichtet und in den darauffolgenden Jahren ständig erweitert wurde, dieses Jahr im Herbst abgebaut wird, nutzte die Gruppe die Gelegenheit, die Konstruktion inklusive des Holzturmes am Dach zu besichtigen. Die Tour über die Dächer von Linz und die Besichtigung der Ausstellung „Paradies“ bildeten den krönenden Abschluss des Holzbau.Architektur.Tags in der Landeshauptstadt.
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